Samstag, 29. März 2014

Stadttheater Heilbronn - Notizen, Beobachten und Betrachtungen 1987


Worüber man spricht in den letzten fünf Jahren

Erfolgreiche Premieren und vieles andere mehr

Von Jürgen Dieter Ueckert

Klaus Wagner im Neckar-Express-Interview am 18. November 1982 zur Eröff­nung des Stadttheaters Heilbronn: „Ich denke, daß oft viele Stadt­theater allzu sehr sich als Diminuitiv (Red. Anm.: Verkleinerung)  der Metropolen betrach­tet haben und immer das Spe­ziellste nachzumachen versucht haben, statt sich als etwas zu verstehen, was eigentlich viel wichtiger ist: Boden zu sein für das, was dann weitergehen muß.“
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Kurt. Gerling, Theater-Archi­tekt, am 18. November 1982 in einem Neckar-Express-Interview zum geplanten Kulturan­bau auf dem Berliner Platz: „Da kann kein Architekt glücklich sein, wenn nur die Hälfte von dem steht, was als Ganzes ein­mal auf dem Platz stehen soll. Aber es ist ja so, daß die Heilbronner die Absicht haben, die­sen Anbau zu erstellen. In der längerfristigen Finanzplanung sind auch Zielvorstellungen vorgegeben. Wir hoffen, daß es diesmal schneller geht als beim Theater und nicht wieder zwanzig Jahre vergehen, bis der Westabschluß des Berliner Platzes entsteht."
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Werner Thunert, Chefredak­teur der Heilbronner Stimme, in der Sonderbeilage seiner Zeitung am 16. November 1982: „Während andernorts an den Grundfesten der Existenz der Theater gerüttelt wird, suchten die Verantwortlichen der „kleinen Großstadt" das Wagnis des Theater-Neube­ginns. Sie taten dies nach ei­nem Jahrzehnte andauernden „Theater ums Theater", das in seiner Leidenschaftlichkeit so­gar alte Freundschaften zerbre­chen und das normale Mitein­ander der Parteien zu einem unversöhnlichen Gegeneinan­der wuchern ließ. Die Ausein­andersetzungen scheinen heute vor dem Hintergrund der Neubau-Euphorie verblaßt zu sein. Sie können aber nach dem Glanz der Premieren rasch wie­der aufflammen, wenn eines Tages die nackten Erfolgs- oder Mißerfolgszahlen mit dem un­bestreitbaren kulturellen Wert der bedeutsamen regionalen Einrichtung in Einklang ge­bracht werden müssen. Auch der Staat als Subventionsgeber wird eines Tages die Meßlatte anlegen."
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Klaus Wagner auf der „Spielplan-Pressekonferenz 1982/83" am 10. November 1982: „Das Konzept des Heilbronner Thea­ters ist jenes, das ich schon seit zwei Jahren verfolge und wei­ter verfolgen will. Nämlich daß hier in Heilbronn Provinz beim Wort genommen wird, junge Leute sich ausprobieren und so die Basisarbeit für die Institu­tion gemacht wird, damit dies auch ein Lebendigkeitserlebnis für das Publikum ist. Wir wol­len in Heilbronn nicht Theater als literarische Spezialität und nicht als politisches Forum be­trachten, sondern Theater als unverwechselbaren Augen­blick präsentieren, in dem et­was auf der Bühne geschieht."
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Die regionale und überregio­nale Presse berichtete zur Eröffnung des neuen Heilbronner Theaters mit dem amerikanischen Musical „My Fair Lady" sehr unterschiedlich.
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Südwestpresse: „Die Hydraulik feiert hier nie geschaute Triumphe. Der Re­gisseur Klaus Wagner ist voll­auf damit beschäftigt, das Büh­nenbild zu inszenieren. Für die darin agierenden Personen hat er keine Führungshand mehr frei, Aber die sind bei diesen Wundem der Technik auch nicht so wichtig - Hauptsache, die Bühnenwandlungen gehen schnell und reibungslos vonstatten.“
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Stuttgar­ter Zeitung: „Die Hilflosigkeit vor der neuen gerühmten Technik des Hauses war grandios. Nichts zeigte augenfälliger, daß die Heilbronner Trappe, die so tap­fer in ihren Provisorien gespielt hatte, den Neubau noch lange nicht bezogen hat."
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Süddeutscher Rundfunk: „Vom Musical blieb ein we­nig Gesang. Die Geschichte wurde aus der lässigen, großzü­gigen Musical-Show in die enge Puppenstube des 19. Jahr­hunderts zurückgepeitscht ... In die viktorianische Scheinidylle setzte Wagner sein Zappel-Musical mit Marionettenfi­guren. Von Komödie war in dieser Inszenierung kaum et­was zu spüren. Es war ein Schlag aus der Zauberkiste des „Nichterwartbaren", dem Motto des Intendanten und Re­gisseurs. Frage: Warum ist ,My Fair Lady', das Musical, in Heil­bronn auf offener Bühne exeku­tiert worden."
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Heilbronner Stimme: „Alle waren wohl überfordert, die Hauptdarsteller aber beson­ders ... Klaus Wagners Bühne muß an und in diesem neuen Haus noch wachsen und lernen - vor allem, die Selbstüber­schätzung zu vermeiden."
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Im Vergleich der Einspiel­-Ergebnisse der Stadttheater von Städten mit 100.000 bis zu 200.000 Einwohnern steht Heil­bronn gut da. Die folgend auf­geführten Einspielergebnisse zeigen in Prozenten die von den Theatern erwirtschafteten Einnahmen in Bezug auf die Gesamtausgaben. Die Zahlen sind der Statistik des deutschen Bühnenvereins, die im Juni 1986 herausgegeben wurde, entnommen: Saarbrücken 15,1 Prozent (Saarländisches Staatstheater); Mainz 18,9 Prozent (Theater der Landeshauptstadt Mainz); Kassel 12,5 Prozent (Hessi­sches Staatstheater Kassel); Freiburg 9,6 Prozent (Städtische Bühnen); Osna­brück 14,6 Prozent (Städtische Bühnen); Oldenburg 12,5 Pro­zent (Oldenburgische Staatstheater); Bremerhaven 10,9 Prozent (Stadtthea­ter); Darmstadt 14,5 Prozent  (Hessisches Staatstheater); Heidelberg 12,4 Prozent (Stadt­theater); Göttin­gen 15,9 Prozent (Deutsches Theater); Würzburg 19,0 Prozent  (Stadtthea­ter); Regensburg  14,5 Prozent (Stadttheater); Ko­blenz  12,7 Pro­zent (Stadttheater); Heilbronn   26,8 Prozent (Stadttheater); Pforzheim 11,4 Prozent (Stadt­theater); Hildes­heim 17,6 Pro­zent. (Stadttheater).
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Die zweite Premiere am Stadt­theater war im November 1982 Goethes „Faust I“ in der Insze­nierung von Klaus Wagner. Die Stuttgarter Zeitung schrieb: „Man hat Angst zu glauben, daß es etwas anderes war als panische Angst vor dem neuen Haus und den ungewohnten vielen Zuschauern in diesem Haus, das den Regisseur in die dicksten Stilfarbtöpfe fassen ließ, optisch und akustisch ... Dem Regisseur war offensicht­lich die Binsenweisheit - man hofft, vorübergehend - abhan­den gekommen, daß alle Kunst zunächst einmal im Weglassen besteht: im Weglassen und Ent­rümpeln der eigenen Klischee­vorstellungen vom Theater­spiel."
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Klaus Wagner an seine „Lieben Theaterfreunde" im Theater- Blatt Nummer 11, Januar 1983: „Was mußten Sie alles lesen in diesen Eröffnungswochen über Ihr Theater - daß alles dort schlecht ist und fehlgeplant und verkorkst und krisenge­schüttelt. Wenn Sie eine der Vorstellungen jetzt besuchen, dann kann das nur ein Irrtum von Ihnen sein. Vielleicht, liebe Theaterfreunde, verstehen Sie nichts vom Theater. Ich und viele meiner Mitarbeiter hatten es schwer in diesen Wochen angesichts der haßerfüllten Kampagne, die sich da kübelweise über uns ergoß, schwer vor allem, weil wir wußten, daß Sich-wehren gegen Vorurteile und Inkompetenz sinnlos ist und daß Richtigstellen kein Mittel ist, wenn es gar nicht um Sachlichkeit geht."
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Jahr für Jahr wechseln viele Schauspieler - auch am Heil­bronner Theater. Begabte und weniger auffällige geben sich die Klinke in die Hand. Schau­spieler-Namen, die durch ihre außerordentlichen Leistungen in den letzten fünf Jahren auf­fielen: August Schmölzer, Christoph Gareifien, Thomas Bestvater, Claudia-Sophia Jeli­nek, Miklos Horvath, Evelyn Plank, Wolfgang Dombrovsky, Soeren Langfeld, Christopher Krieg, Dominik Hillisch, Franz Forschauer.



Sonderbeilage NECKAR-EXPRESS zu
„Fünf Jahre Theater Heilbronn am Berliner Platz“
Donnerstag, 24. September 1987
Nummer 39 / Seite 13 bis 24

Freitag, 28. März 2014

Stadttheater Heilbronn - Theatergeschichte Heilbronns im Abriss (1987)



Vom 9.11.1844 bis zum 16.11.1982

Vom Aktientheater zum
Neubau auf dem Berliner Platz

Von Jürgen Dieter Ueckert

Der erste Theaterbau in Heil­bronn wird am 9. November 1844 in einem Anbau des Braunhardt‘schen Anwesens, einem ehemaligen Biergarten-Lokal, eröffnet - auf dem Ge­lände des heutigen Stadtgar­tens. Zuschüsse vom Rathaus gibt es keine. Eine Bürgerinitia­tive hat von der Stadt Heil­bronn 134 Aktien gekauft, die restlichen 220 Aktien des Grundstücks nebst Gartensaal mit Wirtschaft befinden sich in Händen der Initiative. Daher der Name „Aktientheater".

Er­öffnet wird das Haus mit der Ouvertüre zur Mozarts „Zauberflöte“ und anderen Darbietungen - „un­ter gefälliger Mitwirkung der Herren Dilettanten". Erster Theaterdirektor ist Martin Ja­kob Winter. Da die Direktoren zumeist jährlich wechseln, ist Winter nochmals in den Spiel­zeiten 1851/52 und 1860/61 Leiter des Heilbronner Aktien­theaters.

Ab 1887 übernehmen die Direktoren Richard Steng und Konrad Krauß die Direk­tion. Zum spielenden Personal zählt man jeweils acht Schau­spieler weiblichen und acht männlichen Geschlechts sowie die verschwägerten Direktoren und ihre Ehegattinnen. 1870 übernimmt die „Harmonie-Ge­sellschaft“ den Theaterbau. Seit 1864 werden städtische Zu­schüsse gezahlt. Die jährlichen Zuschuß-Steigerungen führen schließlich dazu, daß 1905 die Stadt das Theater gänzlich in ihre Obhut nimmt.

1902 schon denkt man in der Heilbronner Stadtverwaltung über einen Neubau für das Theater nach. Es fehlt aber an Geld. Oberbürgermeister Paul Göbel erläßt am 9. Mai 1908 den Aufruf zu Stiftungen und Darlehen für den neuen Thea­terbau. Innerhalb von vierzehn Tagen kommen 500.000 Reichsmark zusammen. Im gleichen Jahr wird der Münchner Theaterar­chitekt Dr. Theodor Fischer auf Anregung des Heilbronner Hofrates Peter Bruckmann mit den Planungen für den Neubau beauftragt.

Drei Standorte ste­hen zur Wahl: der Harmonie-Garten, das Nordende der Allee und ein Platz an der Ecke Bismarckstraße / Herbststraße. Am 24. August 1911 werden die Pla­nungen von der Stadt Heilbronn genehmigt. Am 18. Sep­tember 1911 erfolgt der erste Spatenstich am Nordende der Allee. Am 9. Mai 1912 wird der Grundstein gelegt, und die Ein­weihung des neuen Hauses kann am 30. September 1913 erfolgen.

Das Haus am Ende der Allee im Jugendstil erbaut, hat 648 Sitzplätze und 200 Stehplätze. Eröffnet wird das Haus vor 800 geladenen Gästen mit einem von Peter Bruckmann verfaßten „Weihespiel" und dem dritten Aufzug aus Richard Wagners „Meistersingern". Ein Jahr spä­ter beginnt der Erste Weltkrieg.

Geleitet wird das neue Haus von den Direktoren Richard Steng und Konrad Krauß, die seit 1887 auch schon das Ak­tientheater führten. 1919 wer­den die Söhne beider, Richard Krauß und Wilhelm Steng, zu ihren Nachfolgern bestimmt. Der Theater-Kritiker Hans Franke schreibt über die Krauß-Ära: „Das Niveau des Theaters war bis 1933 ein vor­treffliches. Modern eingestellte Schauspieler erkämpften das Interesse für das moderne Schauspiel, zahlreiche Urauf­führungen legen Zeugnis von dieser Aktivität und dem Rang des Theaters ab, das in der Tat wesentlich von dem Trott ande­rer Provinztheater abwich."

Schauspieler, die später be­kannt werden, beginnen oft ihre Laufbahn in Heilbronn. Wilhelm Dieterle spielt in Heil­bronn den Franz Moor. In Hol­lywood ist er dann der Regis­seur William Dieterle. Und auch Willy Reichert, der schwä­bische Humorist, und die hessi­sche Ulknudel Liesel Christ de­bütieren am Heilbronner Stadt­theater. Am Provinz-Theater Heilbronn gastieren bekannte Großstadt-Schauspieler und Sänger: Asta Nielsen, Alexan­der Moissi, Albert Bassermann, Heinrich George und Eugenie Burckhardt, Albert Seibert und Gotthold Ditter.

In der Spielzeit 1923/24 zeigt sich zum Beispiel das Provinz- Theater in voller Größe: man spielt den „Urgötz" Goethes  - „ungestrichen" in 56 Bildern und einer Spieldauer von vier Stunden mit zehn Minuten Pause.

Am 15. Februar 1933, in Deutschland herrscht die große Arbeitslosigkeit, muß die Heil­bronner Theater-Leitung erklä­ren, daß sie keine Möglichkeit zur Fortführung des Theater­betriebes mehr sehe. Aber schon bald übernimmt der NSDAP-Oberbürgermeister Heinrich Gültig „in praktischer Erfüllung der nationalsozialisti­schen Kulturpolitik" das Thea­ter wieder unter die Fittiche der Stadt. Auf den Intendanten Ri­chard Krauß folgt 1936/37 Hans Gerhard Bartels. Ab 1937 wird Franz Josef Delhis als Theater­leiter berufen. Er stirbt 1982. In den Kriegsjahren ist Werner Schlafferer Intendant.

„Wenn die Waffen sprechen, darf die Muse nicht schwei­gen." Mit dieser Vorgabe star­tet das Heilbronner Stadtthe­ater in „die dritte Spielzeit in diesem Kampfe um Deutsch­lands Bestand und Zukunft" - im Jahre 1941. Fritz Wilde, ab 1941 am Heilbronner Theater und im Jahre 1944 dessen letz­ter Oberspielleiter, erinnert sich, daß man Tag und Nacht gearbeitet habe. Täglich gab es eine Aufführung, donnerstags war immer Premiere. Die NSDAP wünscht „Festauffüh­rungen". Zu „Führers Geburts­tag“ hat die Strauß-Oper „Der Rosenkavalier" Premiere. 1943/44 finden in Heilbronn Rumänische Theaatertage als „Gaben des verbündeten Auslandes“ statt.

In einer nichtöffentlichen Sitzung des Heilbronner Stadtrats wird am 11. Mai 1944 beschlos­sen, den städtischen Zuschuß für das Haus auf 463.100 Reichsmark zu erhöhen. Der Nazi-OB Gültig meint dazu, daß er es am liebsten sähe, wenn das Theater für einige Zeit geschlossen werden könnte". Dieser Wunsch geht bald in Erfüllung.

Nach einer Vorstellung von Verdis „Nabucco" am 24. Juni 1944 werden alle Theatermitarbeiter zu einer Versammlung mit NS-Kreisleiter Richard Drauz zusammengerufen. „Von jetzt ab gehört ihr mir!", soll Drauz gesagt haben. Das Theater wurde geschlossen - wie alle anderen Theater im Deutschen Reich auch. Die Mitarbeiter mußten an die Front oder in Rü­stungsbetrieben arbeiten. Beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 wurde der Jugendstilbau des Stadtthe­aters teilweise zerstört.

Im Saale der Trappensee-Gaststätte wird schon im No­vember 1945 das „Heilbronner Künstlertheater" eröffnet. In­itiatoren der „Notgemein­schaft", die sich aus ehemali­gen Mitgliedern des Stadtthe­aters zusammensetzt, sind Ernst Könecke und Dr. Erich Ziemann. „Wir machen Musik" lautet der Titel für den Eröff­nungsabend am 1. November 1945. Doch der Raum in der Trappensee-Gaststätte wird für Schulzwecke benötigt. Man muß ausziehen.

Am 9. Februar 1946 wird vom „Künstlertheater" im notdürftig renovierten Saal des Gasthau­ses „Zur Sonne" in Heilbronn-­Sontheim die Operette „Land des Lächelns" aufgeführt. Am 21. April folgt die erste Oper. Die Bilanz der ersten Spielzeit: 75 202 Besucher in 214 Vorstel­lungen.

1947 übernimmt Fritz Wilde die Leitung des „Künstlerthe­aters". Man inszeniert Zuck­mayers „Des Teufels General". Gleichzeitig spielt die „Junge Bühne“ um Bernd Wehrmarker in Sontheim und später in der Sichererstraße Heilbronns Theater für die Bürger der Rui­nenstadt.

Eine Bürgergemeinschaft um den Journalisten Hans Franke will 1950 den Wiederaufbau des Theater vorantreiben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund stellt den großen Saal im DGB- Haus in der Gartenstraße 64 als Spielstätte zur Verfügung.

Das „Kleine Heilbronner Theater" stellt sich am 8. März 1951 mit Romain Rollands „Spiel von Tod und Liebe" der Öffentlich­keit vor. Im Sommer 1951 wird der Verein „Kleines Theater Heilbronn" gegründet. Am 12. Oktober 1951 geht Klabunds „Kreidekreis" über die Bühne im Gewerkschaftshaus.

Bis 1954 führt Hans Heinz Franckh das Theater. Der Schauspieler und Regisseur Walter Bison wird zu seinem Nachfolger berufen, zunächst als Oberspielleiter und dann von 1956 bis 1980 als Intendant. Das Kleine Theater erhält ein eigenes Ensemble unter Bisons Führung. Man bietet Operet­ten, Musicals und Schauspiele an.

1961 beschließt der Heil­bronner Gemeinderat, das alte Theater auf dem Berliner Platz abzureißen, um einen Neubau zu errichten. Aber was be­schlossen ist, wird noch lange nicht in die Tat umgesetzt. 1968 wird das Kleine Theater in die „Heilbronner Theater GmbH" umgewandelt. Am 18. Juli 1970 wird der Jugendstilbau des Stadttheaters von Theo­dor Fischer gesprengt.

1968 hat Kulturbürgermeister Erwin Fuchs einen „Theaterför­derverein“ gegründet. Zwei Mil­lionen Mark werden für den Neubau gesammelt. Im gleichen Jahr eröffnet der Schauspieler Marc Luxemburger im Harmonie-Obergeschoß die Studio Bühne „theater 68“.

Nach kurzer Zeit muß das Ex­periment abgebrochen werden - aus finanziellen Gründen. Das Theater unter Walten Bison spielt in den gleichen Räum­lichkeiten weiter - und hat endlich mit der „Studiobühne" eine zweite Spielstätte.

Um Kindertheater in Heil­bronn wiederzubeleben, grün­det der Schauspieler Gisbert Lähn 1975 mit interessierten Bürgern den Verein „Theater für Kinder-Thefki". Nach dem Beweis, daß Kindertheater beim Heilbronner Publikum ankommt, muß Walter Bison Kindertheater auch in seinen Spielplan aufnehmen.

Im Februar 1978 wird mit dem Bau der Allee-Gerade-Aus­führung begonnen. Dann Intendanten-Wahl im Gemeinderat: Unter drei Bewerbern muß der Heilbronner Gemeinderat am 28. Juni 1979 auswählen, nachdem unter mehr als vierzig schon kräftig gesiebt worden war - von einer Findungskom­mission. Zur Wahl stehen Karl­heinz Büchi (CDU-Favorit), Alf Andre (SPD-unterstützt) und der Außenseiter Klaus Wagner. Andre erhält 17 von 39, Wagner die restlichen 22 Stimmen.

Der neugewählte Stadttheater-In­tendant Klaus Wagner: „Das ist das, was ich wollte. Ich habe kein Amt gesucht, sondern eine Aufgabe." Und beim Heilbron­ner Gemeinderat bedankt er sich mit den Worten: „Ich freue mich auf diese Arbeit. Wir wer­den viel miteinander zu tun haben."

Der erste Spatenstich für den Neubau des Stadttheaters erfolgt am 28. November 1979. Das Richtfest wird am 14. Mai 1981 gefeiert. Und die Einweihung des Neu­baus findet am 16. November 1982 statt - mit dem Musical „My Fair Lady“ in der Inszenie­rung des Intendanten Klaus Wagner.

Walter Bison, der langjährige Kämpfer für den Neubau und ein Dreispartenhaus erlebt die Einweihung als Ehrengast, 69-jährig. Im Mai 1980 hatte er sich von seinem Publikum im Gewerkschaftshaus mit Dür­renmatts „Der Meteor" verab­schiedet - Regie und Titelrolle von ihm geboten. Dr. Hans. Hoffmann überreichte Walter Bison am Ende der Aufführung das Bundesverdienstkreuz.

Quellen: Uwe Jacobi, „Die Ge­schichte des Heilbronner Thea­ters" in Sonderbeilage in der „Heilbronner Stimme" zur Thea­tereröffnung 1982 und in „Heil­bronn, so wie es war“, Droste Ver­lag Düsseldorf 1987.

 Sonderbeilage NECKAR-EXPRESS zu
„Fünf Jahre Theater Heilbronn am Berliner Platz“
Donnerstag, 24. September 1987
Nummer 39 / Seite 13 bis 24



Stadttheater Heilbronn - Fünf Jahre im Neubau (1987)

Fünf Jahre Spektakel vor und hinter der Bühne


Klaus Wagners vielfältige
Überraschungen dauern an

 Von Jürgen Dieter Ueckert

Während andere Städte in der Bundesrepublik Deutschland in den achtziger Jahren daran gingen, ihre Theaterbauten zu renovieren, selbst wenn sie nach dem Zweiten Weltkrieg erbaut worden waren, leistete sich die Stadt Heilbronn den Luxus, ein neues Theater für mehr als 60 Millionen Mark zu erstellen. Während der zeit des Wiederaufbaus in der Bundes­republik der fünfziger und sechziger Jahre gab es für die auch damals schon reiche Stadt Heilbronn andere Projekte, die es zu verwirklichen galt. Das Theater fristete im Provisorium des Gewerkschaftshauses sein Dasein. Der Streit um einen Neubau verkam zur Lokal­posse, zum alljährlich wieder­kehrenden Zankapfel für Rathauspolitiker und solche, die es werden wollten.

Als es dann kaum mehr et­was zu sagen gab, viele enga­gierte Theaterverfechter schon resigniert hatten, schlug der nicht gerade als Theaterfreund bekannte damalige Oberbür­germeister Dr. Hans Hoffmann den gordischen Kulturknoten Heilbronns mitten durch und versammelte die sich streiten­den Rathaus-Gruppierungen zu einem „Alles-oder-Nichts-Gespräch" - und das Theater be­kam seinen Neubau. Verwun­dert rieben sich nach diesem kommunalpolitischen Hasar­deur-Stück verbissene Gegner und ebensolche Befürworter des Theaterneubaus die Augen und schwiegen.

Theater-Knoten

Nach all den Querelen der vergangenen Jahre waren letztlich alle dem „Macher“ aus der obersten Rathaus-Etage dankbar. Denn nun konnten sie sich ihre Hände in Unschuld waschen – was immer auch da an neuer Kultur im Heilbronner Theaterleben kommen mochte.
Mutig war die Tat des Hans Hoffmann nicht.  Er tat nur das Notwendige zum richtigen Zeitpunkt - und das ist ja manchmal durchaus ein Indikator kluger Politik. Zurückgegriffen wurde auf einen Plan, der schon längst ad acta gelegt gehörte - die Theater-Pläne des Architekten Gerhard Graubner, modifiziert von Tho­mas Münther, einem Mann, der seinerseits damals schon nicht mehr unter den Lebenden weilte.

Heilbronns Theaterbau wurde somit nicht unter Be­rücksichtigung neuester Er­kenntnisse gebaut, sondern aus Stilen zusammengeflickt, die teilweise doch recht heftig an Baustile der frühen Jahre unserer Republik erinnern. Das große Haus am Berliner Platz 1 ist bieder und konventionell. Die Studiobühne hat nicht den Raum, der ihrem Charakter an­gemessen wäre. Sie ist nicht nur als Theaterraum ungeei­gnet, sie ist auch häßlich, für Schauspieler und Zuschauer eine Zumutung. Aber man spielt Theater in diesen Räu­men - und dazu nicht das schlechteste in der Bundesre­publik, gemessen an anderen Theatern dieser Größe mit ei­nem Hinterland, wie Heilbronn es besitzt.

Eine der großen Sünden in Heilbronn war es bestimmt, den alten Fischer-Theater-Bau am Berliner Platz, der die Allee städtebaulich angemessen ab­schloß, 1970 einfach zu spren­gen. Ein Jugendstilbau, wie man ihn selten unter deutschen Theaterbauten finden konnte. Aber am Ende der sechziger Jahre wollte Heilbronn noch ganz im Schwange der Neu­bau-Euphorie der Nachkriegs­zeit ein großes Dreispartenhaus besitzen und bespielen.

Neu mußte alles in der neuen, zwei­ten Republik sein. Das Alte galt wenig. Jugendstil war verpönt - bei vielen Kulturbeflissenen, auch bei Sozial- und Christde­mokraten. Einen Sinn für über­kommene Werte hatten nur we­nige. Man dachte „fortschritt­lich'' oder „progressiv". Jene, die tradierte Werte vertreten hatten, galten den Kindern der neuen Republik als Väter jener unheilvollen Gedanken, die Krieg, Tod und Verderbnis über Deutschland — insbeson­dere auch die Stadt Heilbronn gebracht, hatten. Wenn in Deutschland aufgeräumt wurde, dann eben gründlich. Notwendige Konsequenz die­ses Bewußtseins: alte und ver­schnörkelte, oder wie man da­mals teilweise zu sagen pflegte, „kitschige Bauten" mußten der Spitzhacke zum Opfer fallen.

Provisorien

Deutschland hatte nach dem Zweiten Weltkrieg kein Zen­trum im kulturellen Bereich mehr. Berlin war perdu. Viele jammerten den „schönen Zei­ten" der ersten, der Weimarer Republik und der Friedenszeit im Dritten Reich nach. Die gro­ßen Namen der Theaterepoche bis spät in die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts wur­den verherrlicht. Max Reinhardt und Gustaf Gründgens waren die heraus­ragenden Vorbilder, die Berli­ner Theatervorkriegszeiten gal­ten manchen als Richtwerte. In diesem Geist sollten die Pro­vinztheater neu erstehen, in ei­nem demokratischen Deutsch­land.

Walter Bison, der erste Inten­dant nach dem Kriege am Theaterprovisorium, war als Schauspielschüler im Dritten Reich auf gewachsen, lernte seine ersten großen Rollen nach dem Kriege, als man verstärkt anzuknüpfen gedachte an die Tradition, die in der Vorkriegs- Theaterlandschaft geboren wurde. Für ihn war das Proviso­rium in der Gartenstraße im Gewerkschaftshaus ein unge­liebter Schuppen. Er sah nicht die Möglichkeiten, aus den be­engten Verhältnissen heraus eine neue Qualität in der Pro­vinz zu schaffen.

Er wollte ein großes Dreispartenhaus, in dem die ganze Breite deutschen Theaterlebens wiedererweckt wird. Eine durch den Krieg ge­jagte Generation klagte verlo­rengegangene Güter ein. Der Lohn für die hohen Ziele war, daß Bison nie das neue Haus bekam. Er mußte aus dem Pro­visorium in den Ruhestand ge­hen. Die mühsame Arbeit für die Pläne an einem neuen Theater fruchtete bei ihm in­sofern, als daß das Haus gebaut wurde. Die Ernte durfte ein an­derer einfahren.

Leicht hatte es sich die Stadt Heilbronn nicht gemacht, als sie erstmals nach dem Kriege ordnungsgemäß einen neuen Theaterintendanten zu bestellen hatte. Aus über vierzig Be­werbungen wurde gesiebt und ausgesucht. Es blieben schließ­lich fünf Kandidaten übrig. Und als es dann zur Wahl im Ge­meinderat kam, waren es nur noch drei. Der eine Kandidat stand der CDU nahe, der an­dere mehr der SPD, und der dritte im Bunde war Wohl eher als Mitläufer gedacht.

Aber der CDU-Mann hatte sich im Vor­feld unmöglich gemacht, der SPD-Mann konnte keine Mehr­heit auf sich vereinigen, weil so mancher SPD-Rat mehr dem dann favorisierten Alternativ­kandidaten zuneigte, auf den sich die CDU und andere geei­nigt hatten. Und so wurde Klaus Wagner ganz überra­schend, zu seinem eigenen Verwundern, neuer Intendant des Stadttheaters Heilbronn, das 1979 noch sein Dasein im Provisorium fristen mußte.

Aber der neue Mann war nicht von Pappe. Das Verwirr­theater intellektueller Bilder­stürmer der siebziger Jahre hatte der freie Regisseur Wag­ner nicht mitgemacht und war darob außen vor geblieben - hatte es nie zum Theaterleiter gebracht. Die Wende zu Beginn der achtziger Jahre brachte es mit sich, daß die „Spinner" auch im Stadttheaterbereich nicht mehr gefragt waren. Man wollte Leute, die eine Garantie für erfolgreiches Theater boten.

Ärmel hoch

Klaus Wagner krempelte die Ärmel hoch und nahm seine Chance wahr. Er forderte für das Provisorium gleich eine zweite Spielstätte, denn der Übergang ins neue Haus könne nur gemacht werden, wenn das Heilbronner Theater aus der Begrenztheit des Gewerkschaftshauses herauskäme. Das wurde ihm auch anstandslos von der Stadt bewilligt. Wagner bekam seine zweite Spielstätte in der ehemaligen Weingärtnergenossenschaft. Dort zeigte er dann dem staunenden Publi­kum das wohl lebendigste Theater, das Heilbronn je gese­hen hatte.

Es begann eine Zeit des Übergangs, die ja bekannt­lich oftmals zu den fruchtbar­sten in der Geschichte zählen. Das neue Große .ist noch nicht da, das Alte und Überkommene ist nahezu überwunden. Phan­tasie kann sich ausleben. Jene bürgerlichen Kreise, die vorher das Gewerkschaftshaus als un­annehmbaren Theaterspielort mieden, konnten sich nun im Theater wohlfühlen. Es war al­les neu und anders - etwas Ex­perimentierfreudiges und doch absehbar Begrenztes. Man nahm die Unwirtlichkeiten, die Begegnungen in Kauf. Klaus Wagner hatte die Heilbronner überzeugt, daß seine Vorstel­lungen vom Theatermachen richtungweisend für die Zu­kunft sind.

Am 16. November 1982 war es dann endgültig vorbei mit den Provisorien. Heilbronn konnte sein neues Haus am Berliner Platz einweihen. „My Fair Lady“ stand auf dem Spiel­plan zur Eröffnung. Walter Bi­son hatte seinem Nachfolger empfohlen, doch Lessings „Nathan der Weise" zu spielen. Da brauche er die Technik am Anfang nicht allzu stark zu stra­pazieren. Und das Stück passe mit seinen aufgeklärten Versöhnungsgedanken zur Ein­weihung eines neuen Theaters nach dem Kriege.

Aber Klaus Wagner gab den Wünschen des damaligen Stadtvaters nach, der sich eine leichte Kost ge­wünscht haben soll. Das mag Legende sein. Denn die Musi­cal-Tradition, die Wagner zu begründen hoffte, war mit die­sem amerikanischen Erfolgs­stück der sechziger Jahre auch so ganz nach dem Geschmack des Intendanten. Den Ratschlag seines Vorgängers schlug er bewußt in den Wind, denn er wollte gemäß seinem Naturell kein vorsichtiger Theater-Mensch wie Bison sein. Wagner wollte zeigen, was sein neues Haus an Technik zu bieten hat. Und-so ließ er alle Hebe! des neuen Theaters in Bewegung setzen. Auch wenn nicht alles in der Technik gleich gelang - der Erfolg gab ihm Recht.

Berliner Platz 1

Das zweite Stück, die Verbeu­gung vor dem Bildungsbürger­tum Heilbronns, wurde dann auch gleich der große Reinfall. Wagner inszenierte Goethes „Faust I" - mehr nebenher. Denn das Musical hatte als Eröffnungsproduktion den größe­ren Arbeitsanteil von ihm ge­fordert. So konnte sich das Heilbronner Theater gleich zu Beginn von zwei Seiten zeigen.

Die Probleme, die Walter Bi­son vorausgesagt hatte, holten den Intendanten Klaus Wagner sogleich ein. Mit der Technik klappte es hinten und vorne nicht. Von so manchem Sitz­platz auf dem Rang war die Bühne nicht voll einsehbar und ist es bis heute nicht. Die Büh­nentechnik soll bis zum heuti­gen Tag nicht den Erfordernis­sen des alltäglichen Theaterle­bens angepaßt sein. Bei der Planung waren eben keine Theaterleute gefragt worden. Architekten und städtische Be­amte trumpften als entschei­dende Planungsträger auf. Dar­unter haben die Theaterleute bis zum heutigen Tage zu lei­den.

Klaus Wagner stolperte mit seiner Truppe ins neue Haus hinein. Gleich nach der ersten Premiere gab es einen öffent­lich ausgetragenen, lautstarken Krach mit dem musikalischen Leiter des Hauses, der auch am Ende der ersten Spielzeit das Theater verließ. Der Wechsel unter dem Ensemble, war, ge­messen an anderen Häusern, beträchtlich.

Aber all das focht Klaus Wag­ner nicht an. Er gab sich nüch­tern kalkulierend eine Frist, das neue Haus in den Griff zu bekommen. Er leugnete vor sich und anderen nicht die Schwächen des Hauses, vor al­lem die technischen. Außerdem wollte er bewußt ein Provinztheater machen, das breite Be­völkerungsschichten anspricht.

Die Zeit gab dem Intendan­ten Recht. Mit deutschen Erst­- und Uraufführungen brachte er sein Haus auch überregional ins Gespräch, Die Inszenierun­gen am Heilbronner Theater waren nicht ausgesprochen mutig, aber auch nicht bieder konventionell. Man gab mit den vorhandenen Mitteln das Beste, was man zu geben hatte. Schauspieler waren und sind nahezu rund um die Uhr be­schäftigt.
Das Musical nahm einen ungeahnten Auf­schwung. Prominente Namen versüßen den Heilbronnern ih­ren Theaterbesuch. Fünf Jahre Arbeit im neuen Haus am Berli­ner Platz haben mit sich ge­bracht, daß nahezu 200 000 Menschen pro Spielzeit ins Heilbronner Theater gehen, also in den vergangenen fünf Jahren rund eine Million Thea­terbesucher gezählt werden konnten. Mit dieser Habenseite kann Klaus Wagner wuchern.

Erfolg: normal

Aber er sieht sein Haus jetzt nur auf den Normalstand ge­bracht. Heilbronn hat ein Thea­ter - wie andere Städte in der Provinz auch. Darüber hinaus: finanziell steht es bestens da. Einspielergebnisse wie in Heil­bronn werden in anderen Thea­tern der Republik mit Neid be­trachtet.

Stolpersteine gibt es aber trotzdem mehr als genug. Die leidige Affäre um das drei­zehnte Monatsgehalt des Inten­danten hat in der ersten Hälfte dieses Jahres die Gemüter in Heilbronn erhitzt. Klaus Wagner hatte gefordert, was an an­deren Häusern Intendanten selbstverständlich zugestanden wird. In der Stadt Heilbronn macht man Geldgeschäfte mit über 100.000 Mark Jahresgehalt möglichst unter Ausschluss der breiten Öffentlichkeit aus - wie in anderen Städten auch. Freunde hat sich das Theater durch diese Affäre bestimmt nicht gemacht - im Gegenteil. Klaus Wagner dürfte in breite Bevölkerungsschichten viel von seinem Erfolgsnimbus ein­gebüßt haben.

Aber der Streit zwischen Wagner und der Stadt ist beige­legt, dem Heilbronner Stadttheater bleibt der Intendant er­halten und das Haus am Berli­ner Platz 1 kann auf eine er­folgreiche, Arbeit zurückblicken. Ein Intendant nach Klaus Wagner übernimmt ein Thea­ter, das an die Wagner-Erfolge anknüpfen könnte.

Aber soweit ist es noch nicht. Die Spielzeit 1987/88 beginn gerade, und es ist zu erwarten, daß gerade jetzt die Anstren­gungen des Intendanten noch größer sein werden. Denn er will und muß der Stadt und ihrem Gemeinderat zeigen, daß er sein Geld wert ist. Daß er es bisher war, das hat in der „Krämerseelen"-Stadt Heilbronn niemand ernsthaft bestritten.

Sonderbeilage NECKAR-EXPRESS zu
„Fünf Jahre Theater Heilbronn am Berliner Platz“
Donnerstag, 24. September 1987
Nummer 39 / Seite 13 bis 24